zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

City - Selmke, Klaus

Eichenberg, Walter

Karat - Kurzhals, Thomas

Puhdys - Jeske, Harry

Puhdys - Scharfschwerdt, Klaus

Renft Combo - Gläser, Peter

Renft Combo - Jentzsch, Klaus

Renft Combo - Pannach, Gerulf

Silly - Tamara Danz

Die vier Brummers

City - Fritz Puppel

Kurzweg, Jo

Roth, Herbert

Stern Meißen - Fißler, Reinhard


Gerulf Pannach * 24. Juni 1948 in Arnsdorf;
† 3. Mai 1998 in Berlin
( 49 Jahre )
war ein deutscher Liedermacher und Texter.

Nach dem Abitur und der Ableistung des Wehrdienstes bei der NVA begann Pannach ein Jurastudium in Halle, das er allerdings abbrach. Zwischen 1970 und 1971 war er Referent im Kabinett für Kulturarbeit der Stadt Leipzig und arbeitete mit der Klaus Renft Combo, kurz Renft, zusammen. Seit 1972 war er als freischaffender Künstler tätig. In dieser Zeit entwickelte er auch Kontakte und Freundschaften zu regimekritischen Sängern und Schriftstellern. So trat er 1974 gemeinsam mit Christian Kunert auf und war ein Freund des Schriftstellers Jürgen Fuchs, mit dem er ebenfalls auftrat.

Es folgten Auftrittsverbote bzw. befristete Spielerlaubnisse, und ihm war nur noch der Auftritt bei inoffiziellen Veranstaltungen möglich. Im November 1976 unterzeichnete er die Protesterklärung gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann.

Am 21. November 1976 wurde er auf dem Alexanderplatz in Ost-Berlin vom MfS verhaftet. Zusammen mit Christian Kunert und Jürgen Fuchs, der schon zwei Tage zuvor aus dem Auto des Regimekritikers Robert Havemann heraus verhaftet worden war, wurde Pannach in das zentrale Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit in Berlin-Hohenschönhausen gebracht. Nach neun Monaten der Verhöre wurden alle drei Künstler am 26. August 1977 ohne Prozess aus dem Gefängnis entlassen, ausgebürgert und nach West-Berlin ausgewiesen.

In der Folge lebte Pannach in West-Berlin, trat gemeinsam mit Biermann auf, arbeitete mit Christian Kunert zusammen und betätigte sich als Textautor und Schauspieler in Film und Theater. Am 12. November 1989 gehörten Pannach und Kunert zu den wenigen Musikern aus der DDR, die am Konzert für Berlin in der Berliner Deutschlandhalle teilnahmen. Nach der Wende konnte er am 2. Dezember 1989 gemeinsam mit anderen ausgewiesenen Künstlern erneut in der DDR auftreten.

Pannach starb am 3. Mai 1998 in Berlin im Alter von 49 Jahren an Nierenkrebs. Der Verdacht, sein Tod sei darauf zurückzuführen, dass ihn das MfS als Häftling Röntgenstrahlung ausgesetzt habe, konnte nicht bewiesen werden.

Seine Frau Amrei Pannach war eine Tochter des Literaturwissenschaftlers Rolf Recknagel. Sie starb am 2. April 2019 in Berlin.


Quelle: Google


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04